Es gab in der Geschichte oft bekannt gewordene und einzelne Vorfälle wegen des Bleigehaltes im Trinkwasser. Der letzte publik gewordene Vorfall ereignete sich im Januar 2016 in Flint im US-Bundesstaat Michigan. Aus Ersparnisgründen zapfte die Stadt ihr Trinkwasser seit Sommer 2014 aus dem Fluss. Durch das aggressive Wasser wurde Blei aus alten Leitungen gelöst, und es kam zur Erkrankung vieler Bürger. Präsident Obama rief den Notstand für die Region aus. Bei den Bewohnern löste das trübe, stinkende Wasser Erbrechen, Hautausschläge und Haarausfall aus. Das Blei wurde ausgewaschen, das Schwermetall bis in die Wasserhähne der Häuser gespült. 

Daher bemühen sich die Regierungen seit Jahrzehnten ständig, die alten Rohrleitungen und Armaturen aus Blei oder Bleilegierungen für die Bevölkerung  zu ersetzen sowie Bleilegierungen für neue Rohrleitungen zu beschränken.

Die Normen in Amerika, Asien und Europa für Trinkwasserarmaturen schränken hauptsächlich den Bleigehalt sowie die Bleiabgabe in das Trinkwasser ein.

Der Gesundheit zuliebe entstehen immer mehr neue und strengere Normen für Trinkwasserarmaturen, um den Bleigehalt zu reduzieren. Je reicher ein Land ist, um so geringer ist der zulässige Bleigehalt.

Die Normen über Werkstoff für Trinkwasserarmaturen sind wie folgt:

Aktuelle Normen

WeltzoneNormgültig abBleigehaltBleiabgabe in das Trinkwasser
AmerikaNSF/ANSI6116.03.2014≤ 0,25%≤ 5 µg/L
AsienGB1814501.12.2014≤ 0,25%≤ 5 µg/L
Europa4MS01.01.2017 * ≤0,25%*≤ 10*µg/L

*) Die Daten stehen noch nicht fest.
4 MS: Deutschland, Frankreich, Holland, England  

Alte Normen

WeltzoneNorm gültig abBleigehaltBleiabgabe in das Trinkwasser
AmerikaNSF/ANSI61/200115.03.2014≤ 3,8%≤ 11 µg/L
AsienGB18145/200330.11.2014≤ 3,0%≤ 5 µg/L
EuropaDIN50930-6/200101.01.2017≤ 3,5%≤ 10 µg/L

NSF = National Sanitation Foundation

Das Material Edelstahl enthält kein Blei und gibt auch kein Blei in das Trinkwasser ab. Daher wird Edelstahl von allen Ländern als bedenkenloser Werkstoff für Trinkwasserarmaturen empfohlen.

Wegen der höheren Produktionskosten und niedriger Produktivität im Vergleich zu Messing/Chrom-Armaturen sind Edelstahlarmaturen jedoch nur in reichen Ländern verbreitet.

Auch die Produktionsprozesse bei Edelstahl sind umweltfreundlich. Die bei Messing/Chrom-Armaturen üblichen chemischen Verfahren wie z. B. Vernickeln, Verchromen sind hier nicht erforderlich. Die Produktionsmitarbeiter sind keinen gesundheitlichen Gefahren durch Chemikalien ausgesetzt.

Ihrer eigenen Gesundheit, der Gesundheit der Produktionsmitarbeiter und der Umwelt zuliebe empfehlen wir Ihnen den Einsatz von Edelstahlarmaturen.

Werkstoffe der Armaturen auf dem Markt:

Häufig verwendeter Edelstahl:

 DIN EN10213   1.4308/1.4301
 (handelsübliche Bez.: Massiv- oder 18/10-Edelstahl) 

chemische Analyse [%]:

C ≤0.07  Si ≤1.50  Mn ≤1.50  P ≤0.040 S ≤0.030   
Cr 18.0-20.0  Ni 8.0-11.0  Cu ≤0.50
Härte 187 HB  Einsatztemperatur -196℃ ~ 540℃

Häufig verwendetes Messing:

DIN 50930-6/DIN EN1982    2.0291 / CuZn33Pb2 
 (handelsübliche Bez.: Messing DIN 50930-6, Chrom, Messing verchromt, Edelstahloptik, Edelstahlfinish  oder ohne Materialangabe)

chemische Analyse [%] :   

Pb 1.0-3.0 Cu 63.0-67.0  Al ≤ 0.1  Fe ≤0.8  Ni ≤1.0  Sn ≤1.5  Zn Rest
Härte  50HB  Einsatztemperatur -273℃ ~ 200℃